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SABINE MAI SCHREIBT ÜBER KULTURELLE IDENTITÄT

Winter Adé, wir ziehen in den Fasching!

Zugegeben, der Miltenberger Winter ist nicht so grausam, dass man ihn austreiben müsste. Auch sind die Mainbewohner sowieso ein fröhliches Völkchen. Ich bin immer wieder begeistert von der Freundlichkeit, mit der wir Paradiesvögel hier begrüßt werden.

Habt ihr diese Kostüme selbst gemacht? Das fragen viele. Ja, wir haben gehäkelt und geknüpft an langen Winterabenden mit tausenden von Wollfäden. Wen stellt ihr dar? Wir sind die Winterprinzessin mit ihren wilden Frühlingsboten im Gefolge. Das gefällt den Miltenbergern.

Handarbeiten mit Wolle konnte früher jeder hier am Main. Omas und Tanten strickten ganze Kleiderschränke voll mit poppigen Pullundern. Heute kommt der Sweater per Container spottbillig aus Bangladesch. Faschingskostüme ordert der moderne Narr bei Amazon. Wieso sollte irgendwer seine Kostüme noch selbst machen? Schade eigentlich, denn wir könnten soviel kreativer sein.

Und das ist genau der Grund, weshalb wir zur fünften Jahreszeit in der Heimat bleiben. Rio de Janeiro braucht uns nicht. Wir ziehen begeistert durch eisige Graupelschauer, denn wir haben eine Mission! Selbst hämmernde Upf-Upf-Teknowägen mit komasaufender Besatzung halten uns nicht davon ab, unsere ganz persönliche Version dem Faschingstreiben hinzuzufügen – tänzerisch wie musikalisch.

Danke also ihr Staffelbrunser, Kreuzköpp, Hannjörche und Böhner! Wir hatten viel Spaß mit euch. Im nächsten Jahr sehen wir uns ganz bestimmt wieder, spätestens zur Altweibermühle in Börschet!

Lachparade Miltenberg v.l.n.r: Jürgen, Sabine, Klaus, Reinhold

Lachparade Miltenberg v.l.n.r: Jürgen, Sabine, Klaus, Reinhold

Mitspielen bei uns:
sabinemai.de/drums.html

Das Münchner Kindl:
ere-de-munique.de/

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